Läuferinnen und Läufer die regelmäßig an Läufen in Österreich teilnehmen, wissen ein Lied vom Wind zu singen. Starker Gegenwind beschäftigt uns immer wieder. Der Umgang mit starkem Wind am Wettkampftag ist nicht leicht, aber mit ein paar kleinen Anpassungen kannst du trotzdem eine solide Leistung erbringen.
Wie stark wirkt sich der Wind tatsächlich auf dich aus?
Eine Studie aus dem Jahr 1980 ergab, dass ein starker Gegenwind (definiert als ein Wind, der etwa die gleiche Geschwindigkeit hat wie das Tempo, das du läufst) dich um etwa 7,5 Sekunden pro Kilometer verlangsamt. Ein Rückenwind mit der gleichen Geschwindigkeit hingegen bringt dir nur einen Schub von etwa 3,7 Sekunden pro Kilometer. Das bedeutet, dass die negativen Auswirkungen eines Gegenwindes etwa doppelt so groß sind wie die Vorteile eines Rückenwindes.
Tipps für einen windigen Renntag
Es kann frustrierend sein, wenn der Wind am Tag deines Rennens auffrischt. Du hast dir viel Mühe gegeben, und nun sind deine Hoffnungen auf eine neue persönliche Bestzeit in Gefahr. Es stimmt zwar, dass ein starker Wind deine Pläne für eine persönliche Bestleistung zunichte machen kann, aber das bedeutet nicht, dass du nicht trotzdem ein starkes Rennen laufen kannst. Befolge diese Tipps, wenn der Wind am Wettkampftag wieder auffrischt.
Passe deinen Rennplan an
Wie wir bereits gezeigt haben, kann dich ein starker Wind wirklich ausbremsen. In diesem Fall geraten viele Läufer in Panik und versuchen, ihr Tempo zu erhöhen, um ihr Ziel zu erreichen, nur um dann im weiteren Verlauf des Rennens keine Kraft mehr zu haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du deine Erwartungen an dein Tempo anpasst und stattdessen nach Anstrengung laufen.
Wenn du dir beispielsweise vorgenommen hast, 6:00/km zu laufen, kann ein Gegenwind von 15 km/h dich auf 6:15/km oder sogar 6:25/km abbremsen. Versuche nicht, dich noch mehr anzustrengen, um die Auswirkungen des Windes auszugleichen, sondern versuchen, das gleiche Leistungsniveau zu erreichen, das du ohne den Wind hättest. So kannst du den Lauf mit einem guten Gefühl beenden.
Nutze den Windschatten anderer Läufer
Eine andere Studie aus dem Jahr 1971 hat gezeigt, dass beim Laufen gegen den Wind der Sauerstoffverbrauch ansteigt, was den Energieverbrauch effektiv erhöht und dazu führt, dass der Sprit schneller zur Neige geht. Die Studie zeigte auch, dass du diesen Effekt um bis zu 50 Prozent verringern kannst, wenn du hinter einem anderen Läufer läufst. Selbst wenn du nur zwei oder drei Meter hinter einem anderen Läufer läufst, kann dir das schon helfen.
Trage keine weite Kleidung
Lockere Kleidung kann einen Luftwiderstand erzeugen und dich noch mehr verlangsamen. Trage stattdessen besser sitzende Kleidung, z. B. Strumpfhosen oder eng anliegende Hosen, und stecke dein Laufshirt in die Hose, um eine stromlinienförmige Silhouette zu schaffen und den Einfluss des Windes auf deinen Lauf zu verringern.
Bleibe entspannt
Viele Läufer geraten in Panik, wenn sie ihr langsameres Tempo bemerken, und verkrampfen sich, wenn sie versuchen, sich stärker gegen den Wind zu stemmen. Dadurch wird deine Leistung beeinträchtigt und du wirst noch langsamer. Versuche also, entspannt zu bleiben, damit gleichmäßig und kraftvoll ins Ziel laufen kannst.