Vergangenen Samstag, 22. Juni, ging es auf der LAZ-Wien-Bahn heiß her. Bei der On Track Night Vienna gingen über 400 Athleten in 23 spannenden Rennen an den Start. Dabei wurde nicht nur der Österreichische Staatsmeisterschaftstitel vergeben, sondern auch zahlreiche Bestzeiten und neun Olympianormen geknackt.
Wien. „Ich glaube, es war von den Leistungen her das beste Leichtathletikmeeting, das Wien je gesehen hat“, sagt Organisator Christoph Sander. „Wir hatten jetzt am Ende neun Olympialimits, einen österreichischen Rekord U-23 bei den Frauen über Hindernis, Landesrekorde, Nachwuchslimits und so viele Zuschauer, wie außer in Götzis nirgendwo.“ Damit fasst der Director der Vienna Track Night gut zusammen, was die Sportlerinnen und Sportler am Samstag auf die Bahn brachten.
Frey und Schauer holten sich Staatsmeistertitel über 5000m
„Die Bedingungen waren perfekt, die Zuseher großartig, die Stimmung ist einfach einzigartig“, sagt Sebastian Frey nach seinem Sieg über die 5000m. Mit einer Zeit von 13:29,04 Minuten krönte sich der 22-Jährige zum Staatsmeister, vor Andreas Vojta (13:41,44) und Kevin Kamenschak (14:00,63). Die Damen sorgten für ein besonders spannendes Finish, kämpften auf den letzten Metern noch einmal um die Platzierungen. Schließlich konnte sich Sandra Schauer mit einer Zeit von 16:34,50 Minuten vor Cordula Lassacher (16:37,69) durchsetzen. Nada Ina Pauer komplettierte das Siegerpodest mit einer Zeit von 16:40,74 Minuten. „Natürlich war es lange ein taktisches Rennen, ich habe mir einmal angeschaut, wie es sich so entwickelt. Es war sehr heiß, dafür ist die Zeit überraschend schnell gewesen,“ sagt Schauer, die sich schon auf die 1500m-Staatsmeisterschaft in dieser Woche freut.
5 Athleten lösten Olympiaticket
„Das ist der coolste Tag in meinem Leben. Es ist verrückt, hier die Olympianorm zu knacken. Ich hätte das nie gedacht, nie erwartet, es ist unglaublich“, sagt der Australier Peyton Craig, einer der Athleten, die bei der Track Night ein Olympiaticket lösten. Damit war der 19-Jährige aber nicht der einzige: Auch Corentin Le Clezio (800m), Aron Kifle (5000m), Telahun Haile Bekele (5000m) und Oscar Chelimo (5000m) unterboten mit Unterstützung der Zuschauer die Olympialimits. Letzterer lief mit einer Zeit von 12:59,19 Minuten laut Statistiker Karl Graf die schnellste Zeit, die auf einer österreichischen Bahn je gelaufen wurde. „Es ist unglaublich, was hier heute passiert ist. Wir wurden von den Zuschauern getragen, wir wurden immer schneller. Es ist ein Traum, den Olympischen Spielen in Paris jetzt näher zu sein. Ich bin einfach nur glücklich, glücklich, glücklich,“ sagt Chelimo.
Auch Frauen stark
Auch bei den Frauen wurde das ein oder andere Olympiaticket gelöst: Bendere Oboya und Charlotte Pizzo blieben über 800m unter der „magischen Grenze“ von 1:59,30 Minuten. „Die Bedingungen hier sind einfach fantastisch, die Zuschauer pushen einen einfach nach vorne. Es war heute das perfekte Rennen für mich, das hatte ich nicht erwartet. Ich bin überwältigt, das Limit für Paris erreicht zu haben,“ sagt Bendere Oboya. Über 5000m qualifizierten sich Likina Amebaw, Margaret Chelimo Kipkemboi und Francine Niyomukunzi für die Olympischen Spiele in Paris.
Österreichische Bestleistungen
Aber auch die österreichischen Sportlerinnen und Sportler lieferten Top-Leistungen. Staatsmeister Elias Lachkovics verbesserte im B-Lauf seine persönliche Bestleistung über 800m um mehr als 1,5 Sekunden auf 1:48,38 Minuten. „Es ist einfach toll in so einem starken und dichten Rennen mit dabei zu sein,“ so Lachkovics. Niklas Kainrath, Viola Simmer und Sophia Kuhn erzielten ebenfalls eine PB über die 800m. Im 3000m Hindernislauf sorgte Katharina Götschl mit 10:11,13 Minuten für einen neuen ÖLV-U23-Rekord. EM-Teilnehmerin Lena Millonig landete mit einer guten Zeit von 9:53,38 Minuten auf Platz acht. Schnellster Österreicher war Bernhard Schmid, der mit 9:07,47 Minuten eine neue PB aufstellte und Bernhard Neumann (9:09,77 Minuten) auf den letzten Metern einholen konnte.