In unserer Serie „Die Menschen hinter den Spartanern“ stellen wir Athleten näher vor und sprechen über ihre Beweggründe sowie Emotionen. Heute stellte sich Sabine Huber aus St. Johann, Tirol, Österreich unseren Fragen. Sabine Huber belegte 2017 beim Spartan Race Beast in Oberndorf den ausgezeichneten neunten Gesamtrang.
Liebe Sabine, zuerst einmal Gratulation zu deinen Leistungen. Welchen Reiz üben Spartan Races allgemein auf dich aus?
Ich bin Fitnesstrainerin und seit es bei uns in Oberndorf (der Nachbarort von St. Johann) ein Spartan Race gibt, ist ein echter Hype bei uns in der Region entstanden. Körperliche Fitness ist natürlich eines meiner Hauptthemen und immer wieder wurde ich von meinen Kunden, die eifrig für das Rennen bei mir trainieren, darauf angesprochen, endlich auch selber mitzumachen. Ich habe mich lange gewehrt, letztes Jahr habe ich es dann selber versucht, ehrlich gesagt ohne große Motivation. Doch nach den ersten Hindernissen war es bereits um mich geschehen. Inzwischen bin ich schon für drei weitere Rennen angemeldet. Der größte Reiz für mich ist es, dass du als Sportler rundherum gefordert bist. Es nützt nichts, wenn du jede Menge Muskeln hast, aber keine Ausdauer hast, um die Strecke dazwischen zu bewältigen. Es ist das perfekte Training.
Wie hast du dich auf dein erstes Spartan Race vorbereitet ?
Naja, ich habe mich nicht wirklich speziell vorbereitet, da ich das meiste, was man dafür braucht, seit Jahren Tag täglich trainiere. In meinem Studio steht Functional Training an erster Stelle, es gibt kein einziges klassisches Gerät fürs Krafttraining, dafür jede Menge Seile, Racks und Gewichte – bei meinem Zirkeltraining fühlt sich so mancher fast wie beim Spartan Race. Außerdem mache ich seit mehr als 10 Jahren Trailrunning und habe vom Transalpine Run (8 Tage Laufen über die Alpen) bis zum Vertical up (die Streif Rennstrecke mit Spike auf Eis von unten nach oben laufen) schon sehr viel gemacht. Bouldern ist ein weiteres großes Hobby von mir. Das einzige, das ich bisher nicht trainiert habe, ist das Speerwerfen, deshalb war es für mich auch das schwierigste Hindernis.
Vor welchem Hindernis hast du am meisten Respekt und wie hast du es bewältigt?
Vor dem Rennen hatte ich große Angst, die Hindernisse nicht zu schaffen. Ich hab mich bei meiner ersten Teilnahme gleich für den Elite Startblock angemeldet (bin halt eine ehrgeizige Sportlerin, die nichts nur halb macht). Doch es hat alles super funktioniert. Einzig das Speerwerfen hat nicht geklappt. Ich werde versuchen, das fürs nächste Mal irgendwie zu üben.
Wenn du dich an das letzte Hindernis deines letzten Spartan Races zurück erinnerst. Welches Gefühl hat dich ins Ziel begleitet, als du das Hindernis erfolgreich absolviert hattest?
Das Gefühl war unglaublich. Bei meinen unzähligen Rennen in der Vergangenheit waren keine Zuschauer im Zielbereich, die ich kannte. In Oberndorf waren unzählige bekannte Gesichter, die mich auf den letzten Hindernissen ins Ziel begleitet haben. Ich war noch nie so unsicher, ob ich das Rennen schaffen könnte, wie beim Spartan Race.
Dein Tipp an alle Athleten, die gerne einmal starten möchten?
Einfach mal ausprobieren, man muss sich ja nicht gleich für die Elite Kategorie anmelden. Jeder den ich kenne, der es einmal versucht hat, kommt nicht mehr davon los. Laufen ist sicher sehr wichtig, gerade bei uns in Oberndorf wo es beim BEAST auch bis ganz den Berg hochgeht. Ich habe starke Männer getroffen, die alle Hindernisse ohne Probleme schaffen konnten, doch nicht den Berg hinauf, und dann – fast noch schwieriger – schnell wieder hinunter kamen. Dazu etwas Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht, Bouldern oder Klettern ist sicher am effektivsten.
Welches ist dein Lieblings Rennen und deine Lieblings Distanz?
Als Local Hero ist natürlich das Rennen in Oberndorf mein Highlight, und dann natürlich die längste Distanz. Als Läuferin sind die Kilometer für mich kein Problem und so hat man die Gelegenheit ganz viele Hindernisse auszuprobieren. Außerdem kann ich auf den längeren Distanz meine Stärken besser in Szene setzten, als bei kürzeren Bewerben.
Danke für das nette Gespräch und viel Erfolg, wenn es wieder heisst: Aroo! Aroo! Aroo!