Der traditionsreiche Boston-Marathon ist aufgrund der unvorhersehbaren Corona-Pandemie erstmals in seiner 124-jährigen Geschichte abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter am Donnerstag bekannt. «Es gibt keine Möglichkeit, das übliche Rennformat durchzuführen, ohne eine grosse Anzahl von Menschen nahe zusammenzubringen», sagte Bostons Bürgermeister Marty Walsh. Der ursprünglich für den 24. April angesetzte Marathon war Mitte März zunächst auf den 14. September verschoben worden.
Der Boston-Marathon hatte 1897 – ein Jahr nach den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen, bei denen ein Marathonrennen stattfand – seine Premiere und wurde auch während der beiden Weltkriege durchgehend veranstaltet. 1918 war der Lauf zunächst abgesagt worden, fand dann jedoch in Form eines Staffelrennens statt. Das Rennen zog in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 30.000 Teilnehmer und 500.000 Zuschauer an. Der Boston-Marathon 2021 ist für den 19. April geplant.
Virtueller Boston-Marathon
„Priorität hat das Sichern der Gesundheit unserer Gesellschaft, unserer Angestellten, der Teilnehmer, der freiwilligen Helfer, der Zuschauer und der Fans“, sagte der Chef des Boston-Marathon-Veranstalters BAA, Tom Grilk. „Wir können die Welt im September nicht nach Boston bringen, aber wir planen, Boston für einen historischen 124. Boston-Marathon in die Welt zu bringen.“
Die Organisatoren wollen daher nun einen virtuellen Boston-Marathon veranstalten. Die Teilnehmer können dabei binnen einer Woche vom 7. bis 14. September in ihrer heimatlichen Umgebung einen Marathon laufen. Wer die Strecke am Stück gelaufen ist und dem Veranstalter das Ergebnis nachweist, erhält unter anderem eine Urkunde und ein T-Shirt.