Die zwei Marienkäfer mussten wohl nicht befürchten, niedergetrampelt zu werden – obwohl sie sich inmitten von Menschen befanden. Die zwei Marienkäfer waren nämlich verkleidete Läuferinnen, die sich unter die Teilnehmer des Fun Runs gemischt hatten. Sie waren mit ihrer Kostümierung nicht alleine: Ein Mann in Spiderman-Verkleidung lief ebenfalls mit, der Sparefroh gab läuferisch sein Bestes, und im Startbereich waren Menschen mit roten, orangenen und lila-rosa Haaren zu sehen. Ergänzt wurden sie durch als Cowboy und Einhorn verkleidete Menschen.
Keine meilenweite Entfernung
Tobias Neal (VCM Ambassadors) konnte im 5-Kilometer-Bewerb der Herren einen Vorsprung von über einer Minute herauslaufen. Er triumphierte in 16:50 Minuten vor Andreas Türk (RuckTchouk Traiskirchen, 17:54 Minuten) und Bence Szaszko aus Ungarn (18:33 Minuten). Der US-Amerikaner Neal erzählte nach der Zielankunft, dass er den ersten Teil des Rennens „wie immer zu schnell“ zurückgelegt und sein Ziel (eine persönliche Bestzeit) verfehlt hatte. Er bemerkte allerdings auch, dass er von diesem Ziel zumindest nicht meilenweit entfernt war.
Meilenweite Entfernung? Fehlanzeige: Das galt auch für das Rennen der Damen – zumindest im Hinblick auf die Zweit- und Drittplatzierte. Denn die zweitschnellste Läuferin, die Britin Isabella Rudd (DSG Wien), beendete ihr Rennen nach 20:02 Minuten – und war damit nur 4 Sekunden schneller als die drittplatzierte Johanna Novak. Der Sieg fiel allerdings klar aus und ging an Beatrix Krainer (LG Wien). Ihre Zeit: 19:24 Minuten.
Super, perfekt, unterschätzt
Lars Demuth ließ im 10-Kilometer-Lauf die Konkurrenz hinter sich. Er benötigte dafür 32:27 Minuten – trotz Wind, den er als „ein bisschen hinderlich“ einstufte. Dennoch: „Der Lauf war super, die Temperaturen waren perfekt“, so Demuth. Florian Schipflinger (LC Villach, 35:00 Minuten) und Andreas Gesellmann (Tri Merino, 35:54 Minuten) komplettierten das Podest.
Die Siegerin im Damen-Rennen hieß Natalia Steiger-Rauth (LMB, 41:13 Minuten). Sie nahm einen Aspekt nicht allzu ernst: „Ich habe den Wind ein bisschen unterschätzt und bin es vielleicht etwas zu schnell angegangen“, so Steiger-Rauth. „Ich habe die ersten 5 Kilometer Tempo gemacht und dann rausgenommen.“ Sie konnte schlussendlich dennoch eine schnellere Zeit aufweisen als Katharina Reitmayer (42:58 Minuten) auf dem zweiten und Sabine Kozak (Salomon, 43:06 Minuten) auf dem dritten Rang.
Das musst du nehmen, so wie es ist
Der Wind war auch ein Thema für den Sieger des Rennens über 15 Kilometer: „Es ist von Anfang an sehr windig gewesen“, so Ewald Ferstl. Er finishte in 55:06 Minuten, meinte aber auch: „Das musst du nehmen, so wie es ist. Wenn es regnet, dann regnet es und wenn der Wind geht, geht der Wind. Es ist ein Freiluftsport, das ist einfach so.“ Für Ferstl gilt im Hinblick auf den Vienna City Marathon sowieso: „Das ist die beste Vorbereitung, die du haben kannst“. Hannes Hermann (Tri Runners Baden) erreichte eine Zeit von 58:39 Minuten, Juraj Nagy (3Klub Samorin) aus der Slowakei legte die 15 Kilometer in 59:46 Minuten zurück.
Daniela Sontag, Siegerin über die 15-Kilometer-Distanz bei den Frauen, konnte mit ihrer Leistung gut leben, wie sie nach dem Rennen mitteilte: Sie bestritt den Lauf „aus dem Training heraus und von daher passt es“. Sontag war mit ihrer Zeit von 1:04:01 Stunden mehr als 4 Minuten schneller als die zweitplatzierte Slowakin Zuzana Sinalova (1:08:26 Stunden). Regina Müller finishte in 1:09:37 Stunden und erreichte damit den dritten Platz.
Vier Sekunden machen Unterschied
Vier Sekunden machten im Halbmarathon der Männer den Unterschied. Denn der Sieger Nicolas Bodin-Hullin finishte in 1:17:35 Stunden, der zweitplatzierte Peter Biebl benötigte 1:17:39 Stunden. Der Deutsche Stefan Schaden (Österreichische Post AG) durfte sich dank seiner Zeit von 1:18:36 als Drittplatzierter bezeichnen. Bodin-Hullin war in einer Hinsicht im Dunkeln getappt: „Ich hatte keine Ahnung von meiner Fitness, ich hatte im Januar die Influenza“, so der Franzose, der sich nach seinem Sieg als „super zufrieden“ beschrieb.
Ines Preiß legte die Halbmarathon-Distanz in 1:31:24 Stunden zurück und durchlief damit als Siegerin das Zielband – für sie ein Novum: „Ich habe zum ersten Mal durch so ein Band laufen dürfen, das habe ich cool gefunden.“ Der erste Teil ihres Rennens war nicht der Langsamste: „Ich bin die ersten zwei Runden etwas flotter gelaufen, aber dann habe ich schon auf die Uhr geschaut und mir gedacht: ‚Ich muss ein bisschen langsamer werden, weil sonst wird es schwierig, die 21 Kilometer durchzulaufen.‘ Anschließend habe sie das Tempo verringert. Theresa Schinko (1:33:08 Stunden) und Katharina Leuthner (run2gether, 1:33:29 Stunden) erreichten das Ziel dennoch nicht vor Preiß – dafür aber einen Podestplatz. Sophie Holzmann (SC Zwickl Zwettl) finishte zwar vor Leuthner, hatte aber im Hinblick auf die Netto-Zeit das Nachsehen.