„Wir sehen dem Jahr 2020 mit Freude entgegen“, sagte VCM-Geschäftsführer Gerhard Wehr bei der Präsentation der Laufveranstaltung, die auf derselben Strecke wie 2019 gelaufen wird. Unter den mehr als 40.000 Läuferinnen und Läufern aus rund 125 Nationen sind auch die Österreicher Valentin Pfeil und Eva Wutti. Für sie geht es darum, das Limit für die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer in Japan zu erlaufen. Pfeil müsste über die Marathondistanz unter 2:11.30 Stunden, Wutti unter 2:29:30 Stunden bleiben.
Für beide wird der VCM also zur alles entscheidenden Hürde für die Olympia-Teilnahme. Beide haben durchaus Chancen. „Wenn man sieht, dass es auch Läufer aus dem eigenen Land schaffen, motiviert das dazu, nach höheren Zielen zu schauen“, sagte Pfeil. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 2:12:55 Stunden. Auch Wutti ist motiviert: „Es ist noch ein großer Sprung von meiner persönlichen Bestzeit (2:34:12 Stunden, Anm.) hin zum Limit. Aber ich denke, das ist realisierbar.“
Ketema und Herzog für Tokio schon qualifiziert
Schon geschafft hat die Qualifikation Lemawork Ketema, der 2019 in Wien in 2:10:44 Stunden nationale Bestmarke gelaufen ist und sein Ticket für Tokio bereits gelöst hat. Er hat sich für 2020 ein hohes Ziel gesteckt: „Ich will beim Vienna City Marathon meinen österreichischen Rekord verbessern und erstmals unter 2:10 Stunden laufen“, kündigte der 33-Jährige an. „Danach gilt die absolute Konzentration den Olympischen Spielen.“
Ebenfalls für die Sommerspiele qualifiziert ist Peter Herzog. Zuvor will er in Wien einen „richtig guten“ Halbmarathon laufen. „Ich habe gemerkt, dass ich nach einem Marathon mit voller Auslastung Zeit zur Regeneration brauche“, erklärte der Salzburger die Entscheidung, in Wien nicht die volle Distanz zu laufen. Seinen bisher schnellsten Halbmarathon war Herzog bei der Halbmarathon-WM 2018 in 63:22 Minuten gelaufen. Dass der Olympia-Marathon von Tokio nach Sapporo verlegt wurde, sieht er positiv. Die Bedingungen etwa in punkto Feuchtigkeit und Temperatur seien dort „nicht so extrem“.
Erfolgsgeschichte soll fortgesetzt werden
Rückblickend auf das Jahr 2019 in Wien ist von einem Marathonjahr der neuen Dimensionen die Rede. Topresultate der Läuferinnen und Läufer des VCM-Teams Austria sowie der historische 1:59-Stunden-Marathon von Eliud Kipchoge trugen dazu bei. „Wir haben nach der EM-Medaille 2018 eine richtige Maßnahme gesetzt und das VCM Team Austria als Fokus und Plattform geschaffen“, sagte Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathon.
Victoria Schenk hat 2019 mit dem Staatsmeistertitel im Halbmarathon und dem Sieg beim Graz Marathon aufgezeigt. Eine Zeit unter 2:40 Stunden ist für die Mittelschullehrerin aus Niederösterreich das Ziel. Daneben gibt es weitere ambitionierte Athleten wie Stephan Listabarth, Christian Robin und Katharina Zipser, die 2019 aus unterschiedlichen Gründen keine Topleistungen bringen konnten, und Aufsteiger wie 10-km-Straßenlaufmeister Timon Theuer. „Das VCM Team Austria hat eine sensationelle Erfolgsgeschichte produziert. Ich bin überzeugt, dass weitere Kapitel folgen“, so Konrad.